Am heutigen Tage sollte also das Derby zwischen den Shamrock Rovers und Bohemians Dublin steigen. Mit dem Nico und Peter Mühl, welche am heutigen Tage anreisten war zuvor schon ausgemacht worden sich vor dem Spiel zu treffen um mit John und den restlichen Shamrock Jungs ein Paar Pints zu zwitschern. Aber dazu später mehr. Jetzt muss ich euch erst mal von meinem Zustand in der frühen Morgenstund berichten. Mir ging’s eigentlich so ganz gut bis auf das mir das Guinness Bier etwas arg im Verdauungstrakt umher ging und in Form von angenehmen Duftwölkchen mein Hinterteil verließ. Ähnlich schien es auch dem Tobi zu ergehen. Denn nach dem Betretten von dem Zimmer der beiden ließen mich die dort vorherrschenden Düfte beinahe in Ohnmacht fallen. Aber ich glaub dies lag mehr an Björns Ganzkörperausdünstung als an Tobis Verdauungsluft :-) Also schnell frisch gemacht, Björn eine halbe Stunde unter die Dusche gestellt (geholfen hat’s aber nix (na Schmarn) und ab ging’s zur St. Patrick Cathedral welche nicht unweit von unserem Hostel entfernt war um uns mal anzugucken was die Iren ihrem Nationalheiligen für ne Kapelle hingestellt haben. Und ja, schon ganz hübsch dieses Gotteshaus. Jedoch beließen wir es dabei uns die Kirche von außen anzusehen da für das Betretten doch tatsächlich 3,50 Euro Eintritt verlangt wurde. So schlenderten wir lieber zur Harry Street zum Frühstücken ( Das bezahlte Frühstück im Hostel ließen wir dieses mal lieber ausfallen). In einem der Supermärkte, genannt Spar, wurden wir dann auch schon fündig. Hat doch jeder dieser Läden seine eigene Imbisstheke. Und ich, schlau wie ich halt wieder bin, bestellte mir auch gleich ein Hot Dog ohne vorher mir die Würstchen etwas genauer anzuschauen. Erst als ich meine Bestellung schon aufgegeben hatte und dann sah wo mein Wienerchen herausgefischt wurde verging mir auch gleich der Appetit danach. Diese schwammen nämlich in einer mehr als unappetitlichen Brühe herum und waren bereits komplett aufgeplatzt. Na dann Mahlzeit. Björn und Tobi stellten es schon etwas schlauer an und bestellten sich ein Sandwich mit Chickenfilet welches doch um einiges annehmbarer aussah als mein schwindliges Hot Dog. Zum Verzehr machten wir es uns im St. Stephans Green auf einer Parkbank gemütlich wo Tobi und Björn genüsslich ihr Sandwich verzehrten. Ich hingegen beförderte mein Hot Dog nach zweimaligem abbeißen in die Ablage P und holte mir ebenfalls ein Sandwich um doch noch etwas festen Untergrund in meinen Magen zu bekommen. Wohl genährt machten wir uns nun zum Dubliner Wachsfigurenkabinett auf da dort, laut Reiseführer, die Simpsons Family zu sehen wäre und dies den Björn in wahre Extasse versetzte.
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Für recht günstige 2 Euro Eintritt waren wir dann auch schon mit von der Partie und so bekamen wir dann neben einer Menge irischer Persönlichkeiten auch eine Menge internationaler Größen wie z.B. Adi H zu Gesicht * g *. Bei den Simpsons angelangt gab es für den Björn kein halten mehr und so musste natürlich von jeder erdenklichen Position ein Foto mit ihm und seinen Stars gemacht werden. Ich nahm während des Fotoshotings lieber am Kasperltheater teil welches im gleichen Raum statt fand. „Hello Kids – Is everybody here? Yeeeaaahhh! Ich hab dabei glaube ich etwas zu laut gebrüllt so dass mich die ganzen, um mich herum sitzenden Kinder doch etwas verduzt angeschaut haben. Ja mei, bin doch selber so n Kaspa.. Im Grußelkabinett war ich dann auch noch an der Reihe mit einem Foto von meinem Star und zwar Hannibal Lector. Hehe! In der Musichall gabs schließlich noch ein Paar Wachsfiguren von Freddy Mercury und U2, mit welchen logischer weise auch noch ein Foto geknipst wurde, und schon war der Spaß auch schon wieder vorbei. Aber sau lustig und für 2 Euro echt in Ordnung. Zwischenzeitlich war es auch schon früher Nachmittag geworden und so langsam war es mal wieder an der Zeit für ein kühles Pint. Da wir davon ausgingen, dass Nico und Peter Mühl in der Temple Bar zu finden sein werden (per Handy waren sie noch net zu erreichen) ging’s auf direktem Wege dorthin. Die zwei genannten Herrschaften waren zwar dort noch nicht anzutreffen, jedoch hatten sich bereits ein Paar andere Münchner Herrschaften wie Tittmoniger, Sendlinger, Basti, Koks, B2, Zwirgl etc. dort eingenistet. Und bei so netter Gesellschaft schmeckt die Pint natürlich doppelt so gut. Selbst ein Tittmoninger hat dieses mal bei solch einem Ambiente nix zu granteln.

Während der ersten und zweiten Pint gelang es mir dann auch den Nico zu erreichen welcher zusammen mit dem Peter Mühl bereits mit John von den Shamrock Jungs unterwegs war. Ich erkundigte mich natürlich so gleich wo den das Pub von den Shamrock Jungs sei und ob es sich im Tempel Bar Bezirk befindet. Auf diese Frage entgegnete John nur ein, ich zitiere: Tempel Bar? No, not Tempel Bar! Forget that. Its at the Church Street. Not far away from the Ground. Nach kurzem Blick auf den Stadtplan war das Pub nach der Beschreibung vom John auch gar nicht so weit weg von der Temple Bar und innerhalb von 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Na dann, auf geht’s. Noch schnell die Pint geleert, dem Rest vom Münchner Haufen erklärt wo das Pub lag (hier standen noch ein Paar volle Pints rum die geleert werden mussten) und ab ging’s mit der Anne zum Pub von den Shamrock Rovers, welches auch recht schnell gefunden wurde. Dort trafen wir auch auf Nico, Peter und John die sich gerade ihr erstes Pint genehmigten. Ich fragte John so gleich ob dies nun das Pub von den Shamrocks wäre. Dieser entgegnete mir, das es lange Zeit deren Pub gewesen sei, sie seit kurzem aber hier nicht mehr gern gesehen, bzw. Fußball Fans im Allgemeinen nicht mehr willkommen sind. Was hier wohl der Grund dafür ist? Wir sollten es recht schnell heraus finden. Johns Handy stand die ganze Zeit über eigentlich kaum still und war nur am Instruktionen geben in welchem Pub vor dem Match der Treffpunkt sei. Und wo war dieser? Na gar net weit entfernt. Aus dem Pub wo wir waren raus, Fünf Schritte nach links und in das nächste Pub rein. Und hier herrschte auch gleich ein etwas anderes Bild vor. Die Shamrock Leute waren bereits größtenteils alle anwesend und mit einem kurzen Blick durch die Runde war sofort zu erkennen, das dies keine Herrschaften sind die nur zum Fußball gucken ins Stadion gehen. (Wenn ihr versteht was ich meine) Der Münchner Haufen war nach kurzer Zeit auch vollzählig vor Ort und so konnte sich gemütlich auf das noch bevor stehende eingestimmt werden. Lediglich mit dem Guinness gab es zu Beginn etwas Problem da das Fass ziemlich schnell leer gesoffen war und der Barkeeper, welcher nur alleine hinter dem Tresen stand, mit neuem Fass anzapfen und über hundert Mann bedienen etwas überfordert war. Schließlich hatten die Herren vom Pub mit dem Andrang an Leuten nicht gerechnet. War ja alles auch irgendwo bisschen inoffiziell J Aber innerhalb weniger Minuten war auch schon ein zweiter Barkeeper zur Stelle der vom Barkeeper Eins zum Zapfen reinbeordert wurde. Die scheinen in ihren Pubs wohl alle ihre Mitarbeiter in den umliegenden Häusern zu haben, so schnell wie der da war... Also war dieses Problem auch gelöst und so konnte das Guinness antischen schön weiter geführt werden.

So langsam aber sicher kam ich mir nun wirklich vor wie im Film „The Football Factory“, denn als ich gerade mit dem Nico zusammen draußen stand um eine zu rauchen (ihr wist ja, Rauchverbot!) vielen mir erstmals die Jungen Burschen auf welche hier vor dem Pub sich auf hielten und Schmiere standen. Kurze Zeit später wurde von diesen auch ein kleiner Fehlalarm ausgelöst da sie fälschlicherweise 5 Typen, welche gerade auf der anderen Straßenseite vorüber schlenderten, als Boh’s Anhänger identifizierten. Dies hatte zur Folge, daß ein Teil der sich im Pub befindlichen Rovers auf die Straße raus hüpfte um mal kurz den Boh’s Hallo zu sagen. Aber war ja dann doch nix. So nach und nach kam man nun auch immer mehr mit den Jungs ins Gespräch welche hellauf begeistert von der Anwesenheit der Münchner waren und uns mitteilten das wir nach dem Kick auf alle Fälle noch eine big Party feiern werden. Na dass kann ja noch was werden * freu * Und wie es der Zufall so will lernte ich auch gleich den „Psycho“ aus dem Rovers Lager kennen welcher unserem Psycho in nix nachsteht, außer das er sich etwas mehr am Boxsport erfreut :-) Und während ich so seinen Geschichten von Begegnungen der dritten Art mit den Boh’s anhörte wurde zum gemeinsamen spazieren gehen in Richtung Stadion gerufen. Und so schlenderten wir nun bei bestem irischen Wetter (der Regen nieselte leicht seitwärts fallend aus westlicher Richtung) mit circa 80 anderen Freunden der körperlichen Betätigung gen Dalymount Park.

An solchen gemeinsamen Spaziergängen scheint auch die irische Polizei recht reges Interesse zu zeigen. Jedoch tun diese ganz schön bescheißen. Fuhren sie doch die ganze Zeit mit ihren Autos neben uns her. Also genau so faul wie unsere. Tztz.. :-) Nach circa 15 minütigem Spaziergang waren auch schon die Flutlichtmasten vom Stadion zu ersehen. Noch schnell durch ein Paar Sträßlein gehuscht und schon befanden wir uns auf der Straße in welcher das Pub „Bohemians“ zu finden ist welches als Treffpunkt der Boh’s Anhänger dient. Vor dem Pub lungerten auch ein Paar von diesen herum was unseren Rovers Haufen in solche Verzückung brachte, das nun nicht mehr spaziert, sondern das Umschalten in  Laufschritt angesagt war. Wollte man doch so schnell wie möglich den Bohs Guten Tag sagen. Ein Paar Bierflaschen waren von den Rovers für die Bohs als Begrüßungsgeschenk auch im Handgepäck mit dabei, welche ihnen auch gleich zugeworfen wurden. Die Bohs schienen mit dieser freudigen Begrüßung irgendwie nicht gerechnet zu haben und flüchteten vor lauter Schreck in ihr Pub hinein (und die Bierflaschen haben sie natürlich auch nicht aufgefangen. Schön blöd die sind!). Die Polizei wollte bei diesem freudigen Aufeinandertreffen auch mit von der Partie sein und mischte sich somit gleich hinein ins Getümmel. Aber unfair wie sie halt nun mal sind wollten sie eine Hand voll von den Rovers Jungs anscheinend für ihre eigene Party haben und setzten diese in ihren tollen großen Mannschaftswagen. Na wenn ihr meint! Die Feier wurde dann erst mal aufgelöst da es ja kurz vor Kick Off war und wir ja nix vom Spiel verpassen durften. Die Stadioneingänge auf der Insel überraschen mich doch jedes mal wieder aufs neu. Ein etwas überproportionierter Zeitgenosse könnte beim Betreten des Stadions durchaus ein Problem bekommen. Hätten die in den USA die selbe Eingangskonstruktion wären die Spiele wohl immer nur zu einem Drittel besucht :-) (Der kleine Seitenhieb über den Teich musste jetzt einfach sein) So standen wir nun also schön brav mit den restlichen Rovers Jungs, welche nicht auf die Polizeiparty mit durften, am Eingang rum. Und damit uns nicht langweilig wird wurde die Wartezeit ein wenig mit Support überbrückt. Rovers Psycho viel dazu auch gleich ein ganz tolles Liedgut ein, welches da lautet: Deutschland H*******S! Und alle Rovers Fans die dort am Eingang herumstanden stimmten vergnügt mit ein. Just incredible! Im Stadion deckte ich mich am Merchandisingstand, welcher aus einer Frau und ner etwas größeren Reisetasche bestand, erst mal mit einem Shirt ein. Ich will ja schließlich Farbe bekennen. Das Stadion ist hochmodern und kann mit den UEFA Statuten absolut mit halten. Zum Pinkeln (Männer) stellt man sich einfach an die hintere Stadionmauer. Für die Frauen (oder Männer wenn’s mal wieder etwas größer ist) gibt’s ein einziges Dixi Klo. Passt doch, oder? * g *
Der Auswärtsblock im Dalymount Park befindet sich auf der unüberdachten Gegentribüne. Die Bohs hingegen hatten es sich auf der komplett überdachten Haupttribüne bequem gemacht. Na toll! Somit waren wir dem guten irischen Regen hoffnungslos ausgeliefert. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch an diesen. Wie die Iren halt auch. Und Regenschirme hat hier sowieso so gut wie keiner dabei. Das Spiel plätscherte so dahin, jedoch war deutlich zu erkennen, dass die Bohemians klar das Spielgeschehen bestimmten. Die 1:0 Führung war daher nur das logische Resultat daraus. Dies schien die Rovers Supporter aber nicht groß zu stressen und unterstützten ihre Mannschaft fleißig weiter. Das Liedgut wurde sogar soweit ausgebaut das sogar unsere roten Götter gewürdigt wurden. Absolut kultig! Ich für meinen Teil verratschte den größten Teil der Halbzeit mit John, welcher mir noch mitteilte das er für heut Abend eine große Party in der Flamingo Club organisiert hat um mit den Münchner Jungs abzufeiern. Na das wird ja immer besser * g * In der zweiten Halbzeit scourten die Bohemians dann auch noch das 2:0 und somit die Entscheidung. Zwar erreichten die Rovers noch einen Anschlusstreffer, zu mehr reichte es am Ende aber nicht und das Derby ging für die Rovers verloren. Dies drückte aber keineswegs auf die Stimmungsdrüse und selbst die Blocksperre, welche mittels einer Polizeikette am Ausgang durchgeführt wurde nahm man zwar mürrisch aber doch in Kauf. Nach 10 minütiger Blocksperre war der Ausgang aber weiterhin noch nicht zum passieren frei gegeben,  da die Bohemians Anhänger immer noch im Stadion weilten und ihren Derbysieg feierten. Und es sah auch nicht danach aus als ob sie bald das Feld räumen würden. Nun war für die Rovers Jungs Zeit zum Handeln angesagt. Wenn die Bohs nicht wissen wo der Ausgang vom Stadion ist, so muss man sie halt an der Hand nehmen und ihnen den richtigen Weg zeigen. Und schwup di wup befand sich ein Haufen von circa 100 Rovers Anhängern auf dem Spielfeld und auf dem Weg in Richtung Fankurve der Bohs. Die Bohs Supporter schienen diese Hilfsbereitschaft wieder einmal falsch zu verstehen und innerhalb weniger Minuten war der Block geleert (Scheinen also doch den Ausgang zu kennen). Und die Bullen mischten sich in dieses Geschehen natürlich auch wieder ein und scheuchten die irischen Samariter wieder in ihren Block zurück. Aber wenigstens war jetzt auch die Blocksperre aufgehoben und es konnte hinaus gehen.
Da die kleine Party vor dem Spiel leider durch die Polizei so aprubt  beendet wurde musste natürlich ein zweiter Versuch gestartet werden. Aber auch dieses Mal waren die Feierlichkeit nur von kurzer Dauer da die Cops halt die totalen Spielverderber sind. Von daher einigte man sich wieder auf das gemeinsame spazieren gehen. Und dieses mal zur Flamingo Bar in welcher ja noch dem Suff gefrönt werden sollte. Damit wir dort auch ja heil ankommen war die Polizei auch stets mit ihren Einsatzfahrzeugen auf unserer Seite. An der Flamingo Bar, welche direkt an der O Connell Street gelegen ist, gabs auch gleich ein freundliches Hallo von den Türstehern die uns auch, wie es sich für einen echten Türsteher halt gehört, schön brav die Tür öffneten und hinein gings in die gute Stube. Dabei stellte sich dann raus, das die Flamingo Bar eine Disco ist, welche in der obersten Etage zu finden und somit erst durch das erklimmen von zig Stufen zu erreichen ist. Die Disco bestand aus zwei Ebenen. Einer Tanzfläche im unteren, und einem Barbetrieb im oberen Bereich. Und kaum war ich an der Bar angelangt, um mir ein frisches Guinness zu ordern, wurde ich auch gleich schon wieder von einem der Rovers Jungs weg gezogen, da dieser mir etwas ganz tolles zeigen musste und führte mich zum Notausgang und die Feuerleiter!! hinaus. Mit einem kurzen Fingerzeig in den Dubliner Abendhimmel wurde mir dann auch gleich klar was los ist. Kreiste doch tatsächlich über der Discoanlage ein Polizeihubschrauber! Mei die Grünen halt wieder * g * Aber jetzt war’s wirklich an der Zeit für mein Guinness welches dann auch recht fix meine trockene Kehle hinunter floss. Was die Diskolokalität anbelangt war ich zu Anfang doch etwas enttäuscht das die Party hier statt finden sollte. In einem Tanzschuppen verläuft sich ja doch recht schnell alles mit Zunahme der Gäste und bei der Lautstärke der Mucke (ihr wist es ja selber) ist eine gute Konversation einfach net möglich. Doch wie es sich herausstellte, war heute geschlossene Gesellschaft angesagt. Hat der John es doch tatsächlich hinbekommen eine ganze Disco zu buchen damit wir ungestört unsere Party feiern können. Also wenn das nicht genial ist!! Und so konnte es also ungestört ins Getümel gehen und blieb auch gleich bei Steve hängen mit welchem ich mich ausgiebig über politics, fucking english Cant’s, IRA usw unterhielt. Ein sehr interessantes Gespräch in welches sich nach und nach immer mehr Rovers Jungs mit einklinkten. Und dabei wurde mir wieder einmal bewusst was die Iren doch für einen tiefen Nationalstolz empfinden. Nach dieser ausführlichen Unterhaltung war es mal wieder Zeit für ein kleines Flüpchen. Doch wo rauchen? Ist doch Rauchverbot angesagt. Na ganz einfach. Not macht erfinderisch und so stellt sich ein jeder, der seiner Nikotinsucht nachkommen will, auf die Feuerleiter am Notausgang in die frische Luft. Das stelle man sich mal bei uns in Deutschland vor. Zig Besoffene die sich auf einer Leiter drängeln an der es 5 Meter in die Tiefe geht. Die hiesigen Behörden würden Sturm laufen. Aber hier interessiert das keine alte Sau.  Und an dieser besagten Treppe schoss der Tobi auch gleich wieder den sprichwörtlichen Vogel ab. In seiner lustigen Art und Weise (wie wir ihn halt kennen) stellte er Rob (einen etwas jüngeren aber ziemlich durchgeknallten Roversanhänger) vor folgende Aussage: If I had a face like you i would join the british army! Was vom Tobi natürlich nur als Spaß gemeint war schien in den Augen von Rob aber irgendwie nicht so angekommen zu sein und lud Tobi gleich zu einem kleinen Kräfteaustausch ein. Mit einer Entschuldigung und das dies nur ein Spaß gewesen sei konnte er aber wieder besänftigt werden. Somit war auch gleich klar bis wohin die Jungs noch Spaß verstehen. Bei dem Thema Britania hört er also gänzlich auf. Ich verkrümelte mich dann auch gleich wieder an die Bar um die nächste Pint anzutischen und konnte dabei einer recht lustigen Unterhaltung zuhören. Ein Paar Gelsenkirchner, welche auch auf dem Spiel gewesen waren und uns heimlich in die Bar gefolgt sind wurden mit folgenden Sätzen von einem der Rovers Herren angequatscht: Hello Guys, where you from? We are from Germany? Yes, I know. But from wich town? Munich, or? No, from Gelsenkirchen. Schalke! Oh, äh, yes. Wand sich von ihnen ab und ging zu unserem Münchner Haufen rüber.  * g * Tja, ihr Schalker. Ihr seids halt einfach koane! Und diese Herrschaften verweilten dann auch nicht mehr all zu lange in der Lokalität. So und nun kommen wir so langsam aber sicher zum heutigen (zumindest meinem) Höhepunkt des Abends. Nachdem ein jeder schon so seine zwei, drei Pints intus hatte stieg natürlich bei Allen die Bereitschaft zum gemeinsamen Liedgut trällern. Und ein jeder Haufen gab seine Supports zum Besten. Bis, ja Bis, Psycho auf eine der vorhandenen Sitzbänke stieg und um Ruhe im Saal bat. Und dann kam was kommen musste. „So go on home British Soldiers go on Home“ und 150 irische und deutsche Kehlen shouteten den Song durch die Hallen der Flamenco Bar. Absolut genial! Aber noch genialer daran waren die Blicke der Rovers, als sie bemerkten, das die Münchner sehr wohl des Textes mächtig sind und diesen mitsingen. Diese brachen dann in wahre Begeisterungsstürme aus und nun wurden alle erdenklichen, irischen Rebel Songs ausgepackt und sogar die guten alten Celtic Songs wurden nicht vergessen. Denn es stellte sich heraus, dass so gut wie alle anwesenden Rovers Supporter auch Freunde der Celtic Bhoys sind. Die Party war am kochen!
Und die Pints schmeckten immer besser. Vor allem die Anne hatte davon etwas Schaden genommen, welche an diesem Abend sowieso nicht gerade den leichtesten Stand hatte. War sie doch, zusammen mit noch einer Dame aus den Rovers Reihen, die einzige Vertretung des weiblichen Geschlechtes. Und das sie da ein gern gesehener Gesprächspartner war ist ja sowieso klar. Vor allem Steve hatte recht gefallen an der Anne from Cologne gefunden und wollte wieder einmal ein kleines Gespräch mit ihr führen. Doch in ihrem Zustand war das Verstehen von Steves Suffenglisch einfach nicht mehr möglich. Ich lies deshalb ein lapidares „Anne is to much drunken“ heraus was Steve gleich dazu veranlasste mich in ein irisches Sprichwort einzuweihen. Also aufgepasst. Auf der grünen Insel bedeutet „zua wia a Scheißhaus“ nämlich „You are in the box“. Ja und in dieser besagten Box befanden wir uns mittlerweile alle. Tobi war sogar schon auf Whiskey Cola umgestiegen was man ihm durchaus ansah. Und vom Björn will ich erst gar net erzählen. Das mach ich dann später wenn ich vom morgigen Tag berichte. Diese Ausdünstungen im Zimmer... So langsam gings dann auch ab auf die Tanzfläche wo dann noch sche abgerockt wurde.  Und es kam natürlich nur coole Mucke denn schließlich gehörte das DJ Pult ja uns. Und so verbrachten wir den Rest des Abends noch mit viel Bier, Tanz und coolen Gesprächen. Und hier findet sich auch gleich schon eine kleine Überleitung für den nächsten Tag. Denn bei den Gesprächen mit den etwas älteren Rovers wurde ich ständig darum gebeten das wir ja Vorsichtig in Belfast sein sollen. Zu erst dachte ich die übertreiben jetzt ein bisschen. Doch am nächsten Tag sollte ich eines Besseren belehrt werden. Aber dazu später mehr. So gegen 2 Uhr früh war für mich dann die Zeit gekommen mich auf in Richtung Hotel zu machen, da ich ja morgen den Kutscherposten nach Belfast übernehmen durfte. Und beim ersten Mal selber links Verkehr fahren muss ich nun doch nicht unbedingt mit 1,0 Promille hinter dem Steuer sitzen.  Also noch schön von allen verabschiedet und mit der Anne, welche ich regelrecht von der Tanzfläche weg zerren musste, ging’s ab in Richtung Hotel. Die Herren Tobi, Björn, Nico & restlicher Münchner Haufen blieben natürlich noch bis in die Puppen. Wann sie dann tatsächlich heim getorkelt sind konnte am nächsten Tag ( oder ein Paar Stunden später) keiner mehr von ihnen genau sagen. Aber es müsste gegen 4 Uhr Früh gewesen sein. Na denn. Gute Nacht!