Irland – Dublin! Endlich sollte es also auf die grüne Insel gehen. Bereits im vergangen Jahr war dieser Trip von uns geplant gewesen, jedoch hat einem die gähnende Leere im Geldbeutel, welche durch die EM in Portugal entstanden ist, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Ansetzung des Freundschaftsspiels unserer Nationalelf in Nordirland kam dann auch noch wie gerufen und somit stand auch gleich das Anreisedatum fest. Leider musste die geplante Irlandrundreise, welche ich mit dem Flo zusammen vor hatte, auf Eis gelegt werden, da der Flo leider arbeitsbedingt komplett auf die Anreise verzichten musste. Selbiges galt für den Steve. Somit schrumpfte unsere ursprüngliche Reisegruppe auf 4 Leute, nämlich Tobi Row, Björn, Revanna und mich, zusammen. Und auch diese Gruppe hielt leider nicht lange stand da auch Revanna, arbeitsbedingt, wie sollte es auch anders sein, das Ganze canceln musste. Aber in Form von der Anne aus Colonia war hier schnell Ersatz gefunden. Lediglich die Anreise war für sie etwas strapaziöser da ja der Flug, welchen wir mit HLX von Stuttgart aus gebucht hatten, bereits von der Revanna bezahlt und sie somit natürlich das Plätzchen einnehmen sollte. Also durfte die Anne erstmal von Köln mit der Mitfahrzentrale nach Minga kommen um dann mit uns per Automobilo gen Stuttgart zu fahren. Ganz schön kompliziert, ich weis! Somit wären wir also auch schon am Beginn des Trips angelangt. Nachdem ich die Nacht von Dienstag 30.07. auf Mittwoch 01.06. mit recht wenig Schlaf verbrachte, da ja die Anne die Ehre hatte mein Bett mit mir zu teilen und es kam natürlich was kommen musste.... Na Schmarn! Is nix passiert. Sie schnarcht halt nur recht laut. Ne, Scherz :-) Am nächsten Tag ging’s in aller Herrgottsfrühe erst mal in Richtung Neuperlach Hood um den Brother Tobi einzusammeln welcher auch voll chilig pünktlich am Meetingpoint PEP eintraf. Der Tobi vercheckte noch schnell seinen letzten Stoff am Umschlagplatz Mc D und wie in die Film „The fast and the furious“ pesten wir in die Northhood Eching um den zweiten Brother Bröder einzusammeln. Dieser lies sich natürlich wieder sche Zeit beim Frühstücken seiner Marmeladebrötchen und trabte dann, morgenmuffig wie er nun mal is, mit seinem, in Dubai erstandenen Rollikoffer beim Auto an. Die Fahrt gen Stuttgart wurde natürlich zur Einstimmung mit Irish Rebel Songs verbracht, wovon der Björn aber nix mitbekam da dieser die komplette Strecke am pennen war. Wohl ne lange Nacht gehabt was * g * Damit wir nicht Unsummen für das Parken am Flughafen bezahlen hatte ich mich natürlich schlau gemacht und geguckt wo wir das Auto kostenneutral und in der Nähe zum Flughafen platzieren können. Dabei kam man recht schnell auf den, nahe dem Flughafen gelegenen Ort Villingen – Schweningen. Von da aus war es mit der S-Bahn lediglich eine Station bis zum Flughafen. Also ganz easy: Auto am P+R Parkplatz vom Bahnhof abstellen, in die Bahn hüpfen und scho sama am Flughafen. Aber von wegen! Pustekuchen! Höchstparkdauer  24 Stunden. Na egal, dann park ma halt in einer der umliegenden Gassen. Aber auch hier, nur Parken für Anwohner erlaubt. Anscheinend haben in der Vergangenheit schon mehrere Leute versucht hier kostengünstig ihr Auto abzustellen. Nach längerem rumkurven wurden wir dann doch noch im Industriegebiet, und somit ein halbe Ewigkeit vom Bahnhof entfernt, fündig. Somit hieß es dann erst mal schön Koffer schleppen. Am Flughafen deckten wir, die Raucherklasse, uns noch mit ner Stange Fluppen ein da keiner Lust darauf hatte 6.50 Euro für ne Schachtel in Irland abzudrücken. Dann noch schnell n Dinkel Acker an der Airport Lounge gezwitschert und schon befand ich mich in der Lüfte gen Pubtown Dublin, welche nach circa eineinhalb Stunden Flugzeit erreicht wurde. Der Flughafen liegt am Stadtrand der eine Million fassenden Metropole und da das öffentliche Verkehrsnetz hier lediglich aus Bussen besteht (U oder S Bahn is hier Fehlanzeige) hieß es erst einmal ausfindig machen mit welcher Buslinie wir gen City fahren müssen. Gut, so Cityline Busse gab es zu Hauff, aber hierfür 7 Euro für die Fahrt abzudrücken muss nun wirklich nicht sein wenn es mit dem normalen Shuttle nur 1,60 Euro kostet. Das witzige bei den Bussen ist, das dass Ticket beim Fahrer direkt gelöst wird und zwar in dem man das „Klein“Geld! in einen, dafür vorgesehenen Behälter pfeffert. Bezahlt man zuviel, gibt’s auch kein Restgeld zurück. Statt dessen wird der Betrag, der zuviel entrichtet wurde, auf dem Fahrschein vermerkt. Später erfuhr ich, das dass Restgeld bei der Verwaltungsstelle von den ÖV, durch vorlegen des Fahrscheins wieder zurück erstattet wird. Aber ich glaube, dass macht hier sowieso keiner. Und wir natürlich auch net. Bei der Fahrt in die City bekamen wir dann auch gleich einen Eindruck von dem Verkehrschaos welches hier an der Tagesordnung steht. Vom Flughafen bis zum City Center herrschte eigentlich durchweg Stau. Und trotz dessen, dass es für die Busse eine extra Fahrspur gibt brauchten wir eine ganze Stunde bis wir im Zentrum und somit an unserem Hotel angelangt waren. Und eins muss hier noch zu den Gepflogenheiten in Sachen Buß fahren erzählt werden: Der Buß hält stets erst dann an einer Haltestelle, wenn der jeweilige Fahrgast, der auf den Buß wartet, dem Bußfahrer per Handzeichen oder was auch immer zu erkennen gibt das er gerne mitfahren würde. Ansonsten fährt dieser einfach vorbei. Und ist der Buß voll, so wird sowieso nirgends mehr angehalten. Egal wie viele Handzeichen man auch gibt. Absolut freaky! An unserem Hotel, na ja heist glaube ich eher Hostel oder Jugendherberge, war dann erst mal check in angesagt. Die Hoteldame am Schalter quasselte mich mit ihrem Irish Slang Englisch so zu als ob ich schon seit 20 Jahren auf der Insel leben würde. Aber irgendwie hab ich doch alles verstanden was die Gute mir gesagt hat (Bin ich nicht toll. Ich kann voll geil English :-)). Die Zimmer, welche wir zugeteilt bekamen, waren absoluter Kult. Jeweils 2 Betten und ein Waschbecken auf circa 5 Quadratmetern.  Duschen und Toiletten auf dem Gang. Aber alles in einem Topzustand (na ja, bis auf die Flecken auf dem Zimmerteppich vielleicht. Aber des war mir eigentlich recht Wurst) und für 32 Euro pro Nase echt OK. Nur der Björn war etwas am rummosern. Aber ist ja auch verständlich: Wer schon mal im „Burialarab“ in Dubai seinen Haufen in eine goldene Schüssel setzen durfte ist natürlich mit so einem Standard nicht mehr zufrieden :-).
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Aber das Beste am Hostel war die Lage. Circa 5 Minuten zu Fuß in die City und den Tempelbar Bezirk, wo sich ein Pub an das Andere reiht. Juhu! Dann stand dem Suff also nix mehr im Wege :-)  Nachdem wir uns also mit unseren Accomodations vertraut gemacht hatten ging’s auch gleich weiter in Richtung City um etwas gegen das Knurren in der Magengrube zu tun. Und hier gab’s gleich die erste große Überraschung: Fish and Chips, und sonstiger Inselfraß den ich von den Briten gewöhnt bin, Fehlanzeige. Statt dessen coole, verschiedene Imbissketten wo es Pizzas, Burgers, Hotdogs usw. gab. Echt genial. Und einer dieser Läden, genannt „Jolie Rocket’s“, hat es uns auch gleich angetan gehabt. Absolut kultiger Schuppen der im Amerikan Style eingerichtet ist. An jedem Tisch gibt’s dort sogar ne Jukbox um sich seinen eigenen Sound aus den Sixties auszuwählen. Nur funzte das Teil irgendwie net so richtig. Jedenfalls war der Tobi immer fleißig dabei n Paar Münzen in die Kiste zu werfen nur kam irgendwie nie des Lied des er sich gewünscht hat. Aber wahrscheinlich ging’s sogar und der Tobi hat’s nur verpeilt weil er das Lied net mal kannte das er sich ausgesucht hatte :-) Der Herr Bröder gab sich natürlich das Kalorienpowermenü, bestehend aus nem Sandwich Ham & Cheese und Pommes mit Käse und Bacon überbacken. Ich für meinen Teil belies es erst Mal bei nem Chickenburger. Aber echt super lecker.

Wohl genährt konnte nun die City und die ersten, nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten wie das Dublin Castle, Trinity Cathedral, Hapenny Bridge usw. erkundet werden. In der O’ Conell Street, vergleichbar mit der Leopold Strasse bei uns, huldigte ich noch schnell dem Freiheitskämpfer Jim Larkin, dem sie hier ein Denkmal aufgestellt haben und ab ging’s in den Tempelbar Bezirk. Denn das Verlangen nach der ersten Kilkenny, Guinness Pint auf irischem Boden wurde immer größer. Auf dem Weg dorthin wurden wir auf einen Celtic Gift Store Laden aufmerksam der wirklich so gut wie alles führte was nur irgendwie mit Irland, Kelten, Shamrock oder Ähnlichem zu tun hatte. Und da drin zog es dem Björn und mir halbert die Schuhe aus als wir vor dem CD Regal standen. Best of Irish Rebel Songs, Irish Rebel Collection usw usw. Die Texte und Lieder sind mir ja bereits bekannt gewesen, jedoch hätte ich nie im Leben damit gerechnet das dass Ganze frei verkäuflich ist. Der absolute Hammer! Bei uns wäre gleich wieder der Verfassungsschutz auf dem Plan. Aber das ist halt der kleine aber feine Unterschied. Die Iren sind halt stolz auf sich und ihr Land. Und endlich war es dann soweit: Mein erstes Pub auf irischem Boden wurde geentert. Und dafür wurde natürlich die Tempel Bar ausgesucht. Eins der ältesten und traditionsreichsten Pubs in Dublin. Est. 1840! Und dann natürlich die erste Kilkenny Pint. Und was soll ich sagen: Ich setzte an und „Wow“. Absolut genial! Ich bin ja schon seit längerem ein Freund des Kilkenny und Guinness Bieres. Aber das es tatsächlich so einen Unterschied zwischen frisch Gezapftem und Export in Sachen Geschmack macht hätte ich nicht gedacht. Super lecker! Es war dann auch irgendwo nicht verwunderlich das meine erste Pint nach gut 10 Minuten schon wieder leer war J Macht ja nix. Is ja noch genug da. Also gleich die nächste Pint angetischt. Sehr erstaunlich war für mich auch die Tatsache, das dass Pub rappel voll mit Leuten war. Und dies änderte sich auch nicht bis der Schuppen um 2 Uhr früh zu machte. Aber das galt jetzt nicht nur für die Temple Bar sondern auch für alle umliegenden Pubs. Gesteckt voll mit Leuten. Und wohlgemerkt: Es war Mittwoch unter der Woche. Sprich am nächsten Tag war für die Leute arbeiten angesagt. Aber das interessiert hier anscheinend sowieso niemanden.

Das es seit genau einem Jahr in Irland nicht mehr gestattet ist in den Pubs zu rauchen gab mir anfangs schon etwas zu bedenken. Aber jetzt ist es genau anders herum. Denn dadurch herrscht in den Räumlichkeiten eine viel bessere Luft und gibt dem ganzen eine noch gemütlichere Atmosphäre. Zum Rauchen wird halt einfach schnell vor die Tür gegangen wo eh ständig irgendwelche anderen Raucher stehen mit denen man noch ein kleines Schwätzchen halten kann.Genial war auch die Live Band welche an diesem Abend in der Temple Bar auffiedelte. Total kultig, mit akustischen Instrumenten saßen die Bandmitglieder an einem zentral gelegenen Tisch, auf welchem natürlich jeder sein Pint stehen hatte, und spielten auf. Und so konnte ich dann guten alten Klassikern wie „ Fields of Athenry, Wild Rover, Whiskey in the jar usw.“ lauschen. Das der Suff bei einer so coolen Atmosphäre gleich doppelt so gut schmeckt ist ja nur logisch und so wurde also der restliche Abend mit schener Musi und lecker Suff in der Tempel Bar verbracht.

Gegen 1 Uhr früh steuerten wir dann mit doch etwas Schlagseite aus dem Pub raus. Da einen der bekannte Suffhunger überfiel machten wir uns noch gen O’ Connell Street auf um uns im Burger King den Magen voll zu stopfen. Die vom Cider stark angenebelte Anne brachte es dann in ihrem Suff auch nicht mehr zu Stande ihre Bestellung in Englisch aufzugeben. Und was machen wir dann? Na ganz einfach. Auf Deutsch halt. Das sie dafür keinen Wopper sondern nur fragende Blicke erntete ist natürlich selbstredend. Aber irgendwie hat’s  doch noch geklappt und mit viel Fastfood im Bauch ging’s ab ins Bett.