Zum letzten Gruppenspieltag der Champions League durften wir dann noch eine Kaffeefahrt ins schöne Amsterdam machen. Im Vorfeld eines solchen Spiels gibt’s natürlich immer sehr viel Panikmache, so auch dieses Mal: gar keine Karten, doch Karten, Ansichtskarten, die Hools warten schon an der Grenze, schon am Tag davor, ab 12.00, auch an der zu Belgien… Auf alle Fälle gabs dann Bigletti für diesen – quasi - Freundschaftskick für 48,00 € in einem der schönsten Auswärtsblocks der Welt (Normaal – Hurensöhne) und ein zweiseitiges Schreiben vom FC Bayern, das man unterschreiben musste und sich somit fast 90 % seiner Menschenrechte entledigen sollte (wenn die Jungs vom Bundesverfassungsgericht das Ding mal zu sehen bekommen sollten). Darin wurde einem empfohlen gar nicht anzureisen, es gäbe keine Klos im Stadion etc.

Uns (Norbert, 2 x Sascha, Martina und mir) wars egal, denn im Mercedes-Miet-Hobel wars wärmer als draußen auf der Straße und somit kann man schon mal nach Amsterdam fahren. Die Hinfahrt verlief unspektakulär (obwohl ich auch selbst gefahren bin) und gegen Mittag erreichten wir Amsterdam ohne Probleme. Der Karren wurde zur Sicherheit in ein bewachtes Parkhaus gestellt und unsere illustre Reisegruppe begann durch die Stadt zu torkeln (also drei von fünf Personen torkelten – der Wind war aber auch sehr streng). Nachdem die mitgebrachten Biervorräte für den Fußmarsch aufgebraucht waren, viel Sehenswürdiges mehr oder weniger gesehen war, gings zum Essen und ab da  wurde auf Wein und blauen Dunst umgestellt. Im RockStore (oder so ähnlich) brauchen sie jetzt auch nen neuen Boden, weil jedem einer abging (na ja außer Martina vielleicht) – bittergeil der Laden.

Noch ein Amsterdam-Insider-Tipp: Wenn Ihr versucht in eine der Grachten (zu deutsch Bacherl) zu pissen, immer den häufig anwesenden Wind beachten (und auf die Hosenfarbe grau verzichten).

Gegen Spätnachmittag begaben wir uns dann auf den Hochsicherheitsparkplatz (der übrigens auch extra im Vorhinein bezahlt werden musste). Dort durfte man wenigstens sein Bewusstsein weiter aus der Welt befördern, ein Dixiklo war auch da (brauchte aber eh’ kein Mensch, es gab ja auch Büsche und Autos) und die holländischen Ordner waren mehr als ok.

Etwa eine Stunde vor Spielbeginn wurde man dann per pedes ins Sta.., na ja eher Käfig, abtransportiert. Der Auswärtsblock schaut nicht nur scheiße aus, wenn man als normaler Zuschauer im Stadion ist, er ist es auch, wenn man selbst drin ist. Heute waren die Plexiglasscheiben sogar noch rundherum mit schwarzen Tüchern verklebt – somit war Reihe 1 Platz 1best seat in the house (Sicht zum Spielfeld: null – aber es stand ja im Anschreiben, dass es Plätze mit schlechterer Sicht gibt), dazu natürlich das obligatorische extrem feinmaschige rundherum Sicherheitsfangnetz. Dafür gabs Spielfähnchen – nett. Die Stimmung war bei Amsterdam richtig scheiße, bei uns eigentlich eher auch, (es war wohl der ein oder andere vorher im Kaffeladen!?!?). Auf Amsterdamer Seite gabs nur ein paar Bengalen, aber ansonsten war echt net viel zu hören, ein Jammer was ein solches Stadion aus einer Fanszene macht. Es ging zwar um nix mehr, aber hallo wir sind ein Erzfeind, ein bisschen mehr Hass wäre schon angebracht gewesen.

Nach etwas mehr als halbstündiger Blocksperre holten uns unsere Aufpasser wieder ab und Händchen haltend in Zweierreihen wurde zurück zum Parkplatz gedackelt.

Norbert fuhr die komplette Strecke alleine zurück, ein echt sehr herzliches Dankeschön, aber wir anderen waren auch nicht mal annähernd fahrtauglich, dafür aber wach und redselig (eigentlich eine beschissene Kombination für den Fahrer). Es war schon schwer genug die Mietkarre zum Mietkarrenvermieter zurück zu fahren. Ab ins Achtelfinale!!!!!!!!!!!!!!

Da Lenz