Die nächsten zwei Tage wurden mit Kopfweh, kaum Schlaf, extrem-durch-die-Stadt-Eiering, Bestätigung des großen Biertests, usw. verbracht. Nachdem wir dann um sechs in der Früh aus Roppongi (japanisch/ausländisches Rotlichtviertel) gen Hotel aufgebrochen waren, dem Michi in die richtige Richtung zu seinem Hotel gewiesen hatten, wurde kurz an der Matratze gehorcht, ehe wir samt Koffer und Tasche aus dem klimatisierten Hotel in die Hitze mussten. Wir legten uns etwas im Park und schauten noch ein paar Sehenswürdigkeiten an und am Nachmittag wurde sogar wieder das kühle Blonde probiert – und siehe da, es geht doch wieder.
In Japan schlafen übrigens immer alle Leute in der U-Bahn und schaffen es aber trotzdem am richtigen Bahnhof aus zu steigen – krass. Auch gibt’s an den großen Bahnhöfen so Papp-schachtelkolonien, wo alle die schlafen, die es am Abend nicht mehr heim packen - da liegt dann schon mal ein Typ im Armani Anzug neben irgend einem Penner – very strange. Abends ist im japanischen Vergnügungsviertel (Shinjuku), Bier, Glücksspiel und Titten angesagt, wobei man als Deutscher da etwa der einzige Ausländer ist (außer den schwarzen Türstehern zu den Tittenbars) Hier ist auch unter der Woche die ganze Nacht bis 5:00 Uhr in der Früh die Hölle los – nur krass. Im japanisch/ausländischen Viertel gibt’s dann mehr Clubs und Pubs, wobei es da schon passieren kann, dass man von Japanerinnen umringt wird (kommt aber sehr auf den Einzelnen sebst an). Gegen Abend gings dann zum National Stadium, was relativ zentral gelegen ist, jedoch ist die Privatlinie dahin nicht ganz einfach zu finden. Dort wurde erst das Gepäck am Bus abgegeben, ehe es wieder zum Familymart zum Bierholen ging. Heute waren wohl etwa 10.000-15.000 Leute aus dem 300 km entlegenen Iwata angereist, die auch so ne Art Ultra (ich weiß jetzt aber net, ob dann accent drauf kommt – Hilfe) – Gruppierung dabei hatten. Alle Bayern Freunde vom FC Tokyo Spiel hatten noch mehr Freunde mitgebracht, so dass wir noch mehr waren (aha). Es wurde wieder locker supportet und Humba und sonstiger Blödsinn gemacht – ich find das ja nur geil so. Das Stadion kennen die meisten wohl vom Weltpokal-Finale, nur waren wir heute auf der anderen Kurvenseite untergebracht. Der Jubilo-Anhang war relativ laut und abwechslungsreich. Richtig netter Abend also.
Danach gings über offiziellen Familymart-Bus-Stop zum Flughafen, wo man dann hören musste, dass sich der Abflug um 3 Stunden verzögern würde. Na toll, das Geld war fast verbraucht (auch noch für ein Geschenk in Form eines Lippenstifts für meine Freundin – Gott!) und das Bier zum Trösten damit in weite Ferne gerückt. Ich musste beim Check-In zum ersten Mal in meinem Leben Autogramme schreiben, schon irgendwie lässig.
Am Gate wurde etwas gegen ManU (die Mannschaft eierte da rum und durfte vor uns heimfliegen) supportet, die letzten anwesenden Japaner nach Biergeld gefragt, usw. Es kam auch zu einigen Entgleisungen, wobei manches net so schlimm und anderes wiederum schon sehr beschissen – aber das ist vorbei und brauch auch hier jetzt nicht breit getreten werden.
An Board gabs kein Bier mehr (war, wenn man ehrlich ist, auch besser so – ich hab eh gepennt, weil ich nur fertig war, bin aber zu allen Essenszeiten aufgewacht – oh yes!!!!!).
Alles in allem war das ein extrem geiler Ausflug, von mir aus kann Bayern öfters in Japan / Tokio spielen, aber der Uli hat ja schon versprochen, dass wir wieder her kommen – Juhu!!!

Saionara Lenz