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In
Berlin angekommen viel einem sofort auf das es von Vorteil gewesen wäre
die Fahrt von Beginn an mit einer kurzen Hose anzutreten da bereits zur
frühen Morgenstund eine extreme Hitze vorherrschte. Blöde gelbe
Fratze! Mit der
Interessensgruppe „Klabautermann – Sektion Tulpe“ ging’s dann
erst mal mit der S-Bahn zum „Hackescher Markt“ um dort etwas für
seine kulturelle Bildung, in Form von einer Spreerundfahrt, zu tun.
Auf dem Weg dorthin konnte unser Werner dem Druck seiner Blase
nicht mehr ganz stand halten und lies somit sche ois in der S-Bahn
laufen. Du
Asso! Am Besten war aber
noch sein Kommentar dazu: Was is? Des hama früher immer so gmacht! Am
Hackescher Markt angelangt enterte die Sektion Tulpe gleich mal die nächstgelegene
Bar um sich die erste Berliner Kindl Hoibe schmecken zu lassen (so eine
S-Bahn fahrt kann einen ganz schön durstig machen *g*).
Dadurch gestärkt konnte unsere Spreerundfaht auch schon
beginnen. An Board machte es sich der Grosteil erst mal unter Deck
bequem um zum Einen für den Alkoholnachschub zu sorgen und zum Anderen
sich etwas in der klimatisierten Kajüte abzukühlen.
Bei der zunehmenden Hitze im Glutofen Berlin eine wahrliche
Wohltat. Mit einer frischen Hoiben in der Hand nahm ich mit dem Rest der
Fraktion Tulpe auf dem sonnigen Oberdeck platz um etwas von der
kulturellen Fahrt mitzubekommen (Ja, is schon klar. Des glaubt mir jetzt
sowieso wieder keiner und ja, ihr habt ja auch recht J).
Die restlichen Passagiere an Bord werden unser Anwesenheit wohl mehr als
nur verflucht haben denn die Reiseleitung, in Form eines Tonbandes, war
so gut wie nie zu verstehen da unser 20 Mann starker Haufen bei jedem
SO4 Trikotträger, welcher auf einem anderen Schiff oder am Ufer
gesichtet wurde, ein lautstarkes „Scheiß S04 – Scheiße, Scheiße
S04“ zu hören bekam. Unser Scholzi musste auch noch ein Paar
Blessuren einstecken als er gerade dabei war die Treppe zum Unterdeck zu
betreten, er in diesem Moment wieder mal einen Schalker auf einem der
vorbeifahrenden Schiffe bemerkte und diesem natürlich seine Meinung in
Form eines „Scheiß S04“ zeigen wollte. Dadurch vergaß er aber sich
darauf zu konzentrieren den Fuß richtig auf die Treppe zu setzen und
purzelte diese komplett hinunter. Aua!
Aber der Scholzi wär net der Scholzi wenn er des net wegstecken würde
und der Rest der Fahrt wurde dann mit dem guten alten Gassenhauer „Auf
der Reeperbahn Nachts um...“ verträllert. Die übrige
Schiffsbesatzung tat mir richtig leid *g* .
Wieder festen Boden unter den Füßen entschlossen wir uns
zurück gen Spandau zu fahren um sich im dortigen Brauhaus ein
schattiges Plätzchen im Biergarten zu suchen und die restliche Zeit bis
Spielbeginn tot zu schlagen. Alle weiteren Aktivitäten, sprich Kuhdamm
oder Ähnliches, wären bei den vorherrschenden 36 Grad hirnrissig
gewesen. Gegen Abend hin machte ich mich zusammen mit dem Ingo, Flo,
Angnoski und dem Franken Markus noch in die Spandauer Kneipe „Zur
Altstadt“ auf um dort noch ein Paar Kränzle Gaffel Kölsch zu
vernichten. Wie’s der Zufall so will lernte man dann noch den dortigen
Aushilfskellner Heinz kennen. Während unserem Gespräch stellte
sich heraus das er genauso wie wir den guten alten Hübi vom Holz am
Kreuzberg kennt. Zitat Heinz: Wat? Ihr kennt Hübi? Ig glob ig spinne!
Das setzte unseren neuen Freund gleich so in Verzückung das er glatt
noch einen Kranz Gaffel Kölsch springen lies. Sehr schön! So mög ma
des. Trotz der tollen
Unterhaltung die wir nun durch Heinzi hatten war es dann doch so langsam
aber sicher an der Zeit sich in Richtung Olympiastiadion aufzumachen, um
unsere Roten zum Sieg zu schreien und somit das Double perfekt zu
machen. Am Ground angelangt
wurden noch mal schnell drei Hoibe wegezwitschert damit auch die Kehlen
gut genug für den Support geölt sind und ab ging’s in das weite
Rund. Dort machte ich mir erst mal einen Eindruck von dem frisch
umgebauten Oly zu Berlin. Die neue, komplette Überdachung hat schon
etwas Besonderes an sich und die blaue Tartanbahn ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig,
verleiht dem Stadion aber doch irgendwo seinen eigenen, speziellen
Touch. Aber das war’s in meinen Augen auch schon, da ich ja kein VIP
bin und somit auch nicht sehen kann wo der Rest der 350 Millionen
Umbaukosten hingeflossen sind. Wirklich
traurig ist das. Ich
vertrat ja von Beginn an schon die Meinung das diese WM für den
deutschen Fußball mehr Fluch als Segen ist und leider fühle ich mich
mehr und mehr darin bestätigt. Scheiß Kommerz! Na egal. Ich weiche
schon wieder vom Hauptthema und zwar dem Finale ab. Die Kreativabteilung
des „Club Nr. 12“ war den ganzen Tag über (ich glaube seit 11 Uhr
Vormittags) damit beschäftigt bei der Bullenhitze die Choreographie
vorzubereiten welche dann zum Einlaufen der Teams sehr gut rüber kam
(Hier noch gleich ein Lob an Alle die beim Aufbau mitgeholfen haben).
Im linken Sektor gab’s eine riesige DFB Pokal Blockfahne, im
rechten selbiges mit der Meisterschüssel zu sehen und das Spruchband
vor der Kurve verdeutlichte das Ganze recht schön „Gute Freunde kann
niemand trennen“. Also ganz klar: Der Pott muss wieder zu seinem Spezl,
der Schüssel, in die Vitrine vom FCB.
Die Schalker Seite präsentierte, wie wir auch, eine Blockfahne
in Form des DFB Pokals welcher von den restlichen Blöcken mit dem
Schriftzug „Sieg“ untermalt wurde. A net schlecht aber natürlich
net so gut wie mir *grins
*. So, Intro perfekt
geklappt und ab gins zum wesentlichen, nämlich dem Kick und unserem
Support. Und dieser war heute, im Gegensatz zum letzten Pokalfinale
wahrlich prächtig. So muss es sein. Die Rahmenbedingungen waren also
erfüllt. Jetzt fehlte nur noch das erste Tor für die Rothosen und das
lies auch nicht lange auf sich warten. Makaay, 1:0! Yes, geiler
Torjubel, beste Stimmung, aber leider nur für kurze Zeit da das
Schiedsrichtergespann am heutigen Abend eine desolate Leistung bot und
gleich im Gegenzug einen absolut lächerlichen Elfer für die Schalker
gab, welcher natürlich auch noch verwandelt wurde. Somit 1:1 zur
Halbzeit. Aber auf unseren FCB ist in dieser Saison absolut verlass und
so scorte der gute alte Brazo zur 2:1 Führung ein. Genial! Auf den Rängen
hielt es jetzt keinen mehr auf den Sitzen und es wurde so richtig sche
abgefeiert. Auf dem Rasen brennte auch nix mehr an (Auch besser so. War
eh schon heiß genug in der Schüssel :-))
und das Double 2005 war perfekt. Es wurde gefeiert, gesungen, umarmt,
getanzt! Der krönende Abschluss einer genialen Saison.
Bayernherz was willst du mehr! ..und ja, es ist immer wieder ein
wunderbarer Anblick wenn unsere Elf auf dem Siegerpodest steht und
Käptn Kahn den errungenen Pott in den Berliner Nachthimmel
reckt. Überglücklich und zufrieden, aber mit so gut wie keiner Stimme
mehr, machte man sich dann gen Bahnhof Spandau auf um die siegreiche
Heimreise anzutreten. Mit
Erstaunen durfte ich dort dann feststellen das die gescheiterten
Existenzen von „die geilste Club von Wält“ ebenfalls von Spandau
aus per Sonderzug in ihre verstaubte Heimat verfrachtet wurden. Man
stelle sich nur mal vor was gewesen wäre, wenn dies vor circa 15 Jahren
so statt gefunden hätte. Nicht auszudenken! Und so war es einem dann
vergönnt sich so geistreiche Gesänge wie „So sehen Sieger aus“
(damit waren wir gemeint) oder ähnlichen Schwachsinn von den
Ruhrpottasseln anzuhören. Ja,
ich weis, wir müssen euch
Schalker vielmals um Entschuldigung bitten das unser Haufen nicht die
komplett Zeit über am abfeiern war.
Bei euch hätte das natürlich ganz anders ausgesehen. Kaschperl!
Zum Glück lies der Zug nicht allzu lange auf sich warten und ab
ging’s zurück ins schöne Minga. Die Rückfahrt verlief zum großen
Teil recht ruhig und gesittet ab da der Großteil der Besatzung, bis auf
so Hartgesottene wie unser Schorsch, am Pennen war. Ich verratschte die
gesamte Rückfahrt mit meiner Königin Veri und ihren Mägden und gegen
10 Uhr Vormittags konnte wieder Münchens heiliger Boden betreten
werden.
Norbert |